Inhalt
- 1 Das Wichtigste im Überblick
- 2 Was ist ein Robo-Advisor?
- 3 Wie funktioniert ein Robo-Advisor für Kinder?
- 4 Welcher Robo-Advisor ist der richtige für mein Kind?
- 5 Kinderdepot beim Robo-Advisor – was gibt es zu beachten?
- 6 Robo-Advisor fürs Kind oder doch lieber das Sparbuch?
- 7 Vergleich Robo-Advisor für Kinder und Geldanlage in ETF
- 8 Fazit
- 9 Disclaimer
- 10 Quellen & weiterführende Links
Hier fasse ich dir wichtige Informationen zum Thema Kinderdepot bei einem Robo-Advisor zusammen. Wenn du herausfinden willst, ob ein Robo-Advisor auch für dich und dein Kind in Frage kommt, bist du hier richtig.
Du beschäftigst dich vielleicht schon eine Weile mit dem Thema, wie du Geld für dein Kind/deine Kinder anlegen kannst und bist auf das Thema Kinderdepots und Geldanlage in ETFs gestoßen.
Falls nicht, empfehle ich dir auch meine Artikel zum Kinderdepot und Information und Auswahl von ETFs für Kinder genauer anzuschauen.
Das meiste, was du dort zum Thema Kinderdepot und ETFs lesen kannst, ist auch beim Thema Robo-Advisor für Kinder relevant und hilft dir, die Vor- und Nachteile eines Kinderdepots beim Robo-Advisor besser zu verstehen.
In Kürze: Alles, was ein Robo-Advisor für dich tut, kannst du auch selbst machen, allerdings ist hier eben mehr Aufwand und Know-how (Aufbau) von deiner Seite gefragt. Dieser Ratgeber kann dir helfen einen Überblick zu bekommen, was du im Tausch gegen eine geringe Gebühr, ja, auch Robo-Advisor müssen von etwas „leben“ ;), bekommst.
Die gute Nachricht: Die meisten Kinderdepots vom Robo-Advisor sind immer noch eine günstigere und performantere Lösung als irgendwelche teuren aktiven Fonds von Banken oder Finanzberatern…
Das Wichtigste im Überblick
- Wenn du es einfach haben willst: Ein Robo-Advisor kann für dich und deine Kinder eine gute, kostengünstige Alternative zum eigenen ETF Depot sein. Die Gebühren sind in der Regel günstiger als die eines aktiven Fonds von der Bank.
- Das Risikoprofil wird anhand eines Fragebogens schnell und einfach ermittelt und daraus eine Anlageempfehlung erstellt und diese automatisch umgesetzt.
- Es gibt eine große Anzahl an Robo-Advisor mit unterschiedlichen Strategien. Informiere dich zuerst darüber, welcher zu dir passt und investiere dann.
- Es gelten die üblichen Freibeträge, Auswirkungen (z.B. aufs BAföG) wie beim gewöhnlichen Kinderdepot. Das Geld gehört deinem Kind und mit 18 hat es vollen Zugriff.
- Ein ETF Portfolio vom Robo-Advisor bietet eine ähnliche Renditechance, wie ein selbst gemanagtes ETF Portfolio. In der Regel kommen beim Robo allerdings geringe Gebühren hinzu.
Was ist ein Robo-Advisor?
Wenn man Wikipedia zum Thema „Robo-Advisor“ [1] befragt, bekommt man einen Artikel, der so beginnt:
„Ein Robo-Advisor ist ein Algorithmen-basiertes System, das automatische Empfehlungen zur Vermögensanlage gibt und diese auch umsetzen kann. …“
https://de.wikipedia.org/wiki/Robo-Advisor
Puh…
Klingt erst mal kompliziert. Ist es aber nicht.
Im Grunde beantwortest du als Kunde (für dein Kind) einige Fragen und basierend auf den Antworten wird eine Anlageempfehlung erstellt und entsprechend automatisch umgesetzt. Diese kannst du in der Regel auch noch anpassen. Ab dann musst du lediglich das Geld einzahlen, bzw. abbuchen lassen. Den Rest erledigt der Robo.
That’s it… Eigentlich recht easy.
Inwiefern hier „künstliche Intelligenz“ oder ausgeklügelte „Algorithmen“ eine Rolle spielen, kann uns als Kunde eigentlich egal sein. Wichtig ist, dass sich intelligente Menschen im Vorfeld darüber Gedanken gemacht haben, welche Art der Geldanlage zu welcher Situation passt. Das wurde dann entsprechend in Software gegossen, die dir diese Fragen stellt.
Schauen wir uns noch etwas genauer an, wie das jetzt funktioniert:
Wie funktioniert ein Robo-Advisor für Kinder?
Normalerweise läuft es so ab, dass du beim Eröffnen eines (Kinder-)Depots, bzw. einer „Strategie“, bei einem Robo-Advisor Fragen beantworten musst. Basierend auf diesen Fragen, die sich um Themen wie
- deiner Vermögenssituation
- dem Anlagehorizont
- der Risikotoleranz
- und ähnliches…
drehen, erstellt dann ein Algorithmus im Hintergrund eine Anlagestrategie, die am besten zu dir, bzw. deinen Antworten auf diese Fragen, passt.
Heraus kommt dann in der Regel ein weltweit diversifiziertes ETF Portfolio, das zu einem gewissen Anteil in Aktien und Anleihen investiert. Bei manchen Robo-Advisor wird vielleicht noch Gold als „Inflationsschutz“ mit beigemischt.
Je höher die Risikobereitschaft und je länger der Anlagehorizont, umso höher fällt der risikobehaftete und eher im Wert schwankende Aktienanteil aus, der eben langfristig mehr Rendite bringen sollte.
Du bekommst also bei einem Robo-Advisor in der Regel ein auf deine Bedürfnisse zugeschnittenes ETF Portfolio, das du dann mit Einmalanlagen und per Sparplan besparen kannst, ohne dich weiter darum kümmern zu müssen.
Einziger Wehrmutstropfen bei diesem Konzept: Wir tendieren manchmal vielleicht etwas zu sehr Richtung „Sicherheit“. Ich persönlich bin der Meinung, dass bei einer sehr langfristig angelegten Geldanlage für ein Kind der Aktienanteil hoch sein sollte.
Warum? Das Kind hat Zeit mögliche Schwankungen nach unten auszusitzen und hat dafür eine höhere Renditeerwartung.
Sollte die Strategie zu konservativ ausfallen wird es evtl. sogar schwer, nur die Inflation zu schlagen, geschweige denn vernünftige Gewinne zu erzielen. Daher würde ich am Ende auf eine hohe Aktienquote bei der Strategieauswahl achten.
Der Robo-Advisor setzt die festgesetzte Strategie für dich automatisch um. Sollte sich mal etwas an deiner Situation ändern, kann man diese Strategie auch anpassen und der Robo-Advisor kümmert sich automatisch um die Umsetzung. (z.B. evtl. nötiger Verkauf und Kauf bei anderer Gewichtung zwischen Aktien und Anleihen).
Das Kinderdepot vom Robo-Advisor eignet sich sowohl für Anfänger als auch erfahrene (Eltern)Anleger und bietet eine einfache und kosteneffiziente Möglichkeit, Vermögen (und sei es noch so klein) zu verwalten und durch Investition zu vermehren.
Kinderdepot beim Robo-Advisor: Warum ist das eine gute Wahl für die Geldanlage für Kinder?
Wie im vorigen Abschnitt beschrieben, ist vor allem die Einfachheit ein klarer Pluspunkt und daher vor allem dann eine gute Wahl, wenn sich die Eltern (noch) nicht so gut mit dem Thema auskennen.
Anstatt sich ewig einzulesen, irgendwelchen „Beratern“ vertrauen zu müssen, oder noch schlimmer, gar nicht erst anzufangen für dein Kind zu sparen, ist so ein Kinderdepot beim Robo-Advisor sehr schnell angelegt und man kann schon mal loslegen.
Zeit ist schließlich Geld! Lies dazu gerne meine erste E-Mail an Jakob, in der ich den Zinseszinseffekt erkläre.
Wenn dann der Sparplan läuft, kannst du dich in Ruhe weiter mit dem Thema vertraut machen. Besser verstehen, was der Robo-Advisor so tut und damit selbst etwas über die Wichtigkeit von Vermögensbildung und Finanzbildung verstehen und an dein Kind weiter geben. Du hast dann noch nicht so viel Geld „im Spiel“, aber bist doch schon dabei, was motivierend sein kann, mehr zu darüber zu erfahren.
Wenn du dich dann irgendwann sicher fühlst, die Geldanlage für dein Kind stärker selbst in die Hand zu nehmen, kannst du auch langsam auf ein selbstverwaltetes Depot umsteigen. Oder es einfach gut sein lassen und den Robo-Advisor für dein Kind den Job langfristig erledigen lassen. Das ist okay und wie gesagt meiner Meinung nach besser, als nichts zu tun und das Geld z.B. im Sparschwein versauern zu lassen, oder sinnlos auszugeben.
Um Robo-Advisor für Kinder noch besser zu verstehen, schauen wir uns mal noch die Vor- und Nachteile an:
Vorteile Robo-Advisor für Kinder:
Nachteile Robo-Advisor für Kinder:
In Summe sieht das ja gar nicht so schlecht aus, für den Robo, oder? Du siehst noch andere Vor- oder Nachteile? Lass mich das gerne in den Kommentaren unten wissen!
Den Hauptnachteil eines Kinderdepots beim Robo-Advisor sehe ich persönlich darin, dass das Thema dann „erledigt“ ist und du dich damit evtl. nicht weiter beschäftigst. So lernst weder du noch dein Kind etwas zum Thema Geldanlage und Investition. Das wäre schade. Am Ende bliebe dann aber immerhin noch die Aussicht auf ein kleines Vermögen. Hoffentlich mit einem guten Plan, dieses zu nutzen ;)
Das würde ich allerdings dann nicht dem Robo-Advisor ankreiden, sondern dir. ;)
Du hast es selbst in der Hand dich weiter damit auseinander zu setzen und somit langfristig nicht nur Vermögen, sondern auch wertvolles Wissen aufzubauen.
Viele Robo-Advisors bieten Informationen über Blogs, Videos oder sogar Webinare an, um dir zu helfen, besser zu verstehen, was sie mit deinem Geld tun. Ich kann dir nur dazu raten, dieses Angebot zu nutzen. So kommst du und dein Kind immer mehr in dieses Thema rein, ohne große Anstrengung.
Nach meiner Erfahrung lernt man aber auch schon alleine dann, wenn man beobachtet, was im Depot so passiert. Dann will man das besser verstehen und beschäftigt sich automatisch damit, was in der Weltwirtschaft passiert und wie sich das in der Geldanlage an der Börse widerspiegelt. Mir persönlich macht das sehr viel Spaß! Dir vielleicht irgendwann auch. :-)
Dann gibst du das automatisch an dein Kind weiter.
Welcher Robo-Advisor ist der richtige für mein Kind?
Inzwischen gibt es einige Robo-Advisor auf dem Markt. Nicht alle davon bieten auch ein Kinderdepot an. Ich selbst nutze (für mich) Quirion und bin damit sehr zufrieden. Hier gibt es auch ein Kinderdepot*.
Also einfach „irgendeinen“ Robo-Advisor für Kinder aussuchen und loslegen? Naja, ich würde mir die Unterschiede schon genauer anschauen und dann entsprechend meiner Präferenzen auswählen. Relevante Unterschiede können sein:
- Anlagestrategie: Einige Robo-Advisor bieten eine breitere Palette an Anlagemöglichkeiten, während andere sich auf bestimmte Anlageklassen spezialisiert haben. Viele bieten auch die Möglichkeit spezielle, z.B. nachhaltige, Investitionsstrategien umzusetzen.
- Kosten: Die Kosten können je nach Robo-Advisor unterschiedlich strukturiert sein. Einige berechnen Gebühren auf Basis des verwalteten Vermögens, während andere eine feste Gebühr oder eine Kombination aus beidem verlangen. Dazu kommen meistens noch Fonds-Gebühren. Es werden also die (sehr günstigen) Kosten von ETFs auf die Kunden umgelegt. Hier schaue ich immer genau hin. Manche Anbieter machen auf den ersten Blick nur die eigene Verwaltungsgebühr transparent.
- Mindestanlagesumme: Eine Mindestanlagesumme bzw. ein regelmäßiger monatlicher Sparplan in gewisser Höhe kann eine Voraussetzung sein. Ich achte hier auf möglichst viel Flexibilität. Ich will einen Sparplan auch mal für eine gewisse Zeit pausieren, oder ganz beenden können. (Das ist eigentlich die Regel)
- Benutzerfreundlichkeit: Die Benutzerfreundlichkeit ist auch irgendwie „Geschmackssache“. Gut finde ich, wenn weitere Ressourcen, z.B. Blogeinträge, Videos etc., angeboten werden, um auch die finanzielle Bildung zu steigern. So lernst du schnell, was mit deinem Geld passiert.
- Kundensupport: Der Kundensupport und die Verfügbarkeit von persönlichen Beratern kann je nach Robo-Advisor unterschiedlich sein und abhängig vom gebuchten Paket. Mir persönlich ist ein guter E-Mail-Support wichtig. Aber auch Support per Telefon oder Live-Chat sind keine Seltenheit.
Die siehst, der Teufel liegt wie immer im Detail. Und für jeden ist etwas anderes wichtig. Was ich nutze und warum habe ich ja schon erwähnt ;)
Wenn du dir also erst einmal einen Überblick über verschiedene Anbieter machen willst, so schau gerne auf meiner Robo-Advisor-Vergleichsrechnerseite vorbei.
Sollte dich einer der Anbieter absolut mit seiner Anlagestrategie und/oder Gebührenstruktur überzeugen und ausgerechnet dieser kein Kinderdepot anbieten, so kannst du immer noch ein Depot auf deinen Namen eröffnen und dieses dann nach Volljährigkeit des Kindes übertragen. (Vor- und Nachteile diesbezüglich wie beim normalen Kinderdepot. Siehe weiter unten.)
Kinderdepot beim Robo-Advisor – was gibt es zu beachten?
Ich habe in meinen Artikeln schon mehrfach über das Thema Kinderdepot und dessen Vor- sowie Nachteile geschrieben. Beim Robo-Advisor für Kinder gilt dasselbe, da es sich auch um ein normales Wertpapierdepot handelt, das eben vom Robo verwaltet wird.
Also schau dir die gerne im Artikel „Kinderdepot – Worauf kommt es an“ nochmals die Details an. In aller Kürze (evtl. unvollständig):
Beim Kinderdepot vom Robo-Advisor ist das Geld des Kindes ist klar von dem der Eltern getrennt. Es können Steuerfreibeträge des Kindes genutzt werden. Das Geld gehört dem Kind und das heißt: voller Zugriff mit 18 Jahren. Hat das Kind zu viel Vermögen, kann dies bedeuten, dass es später kein bzw. weniger BAföG erhält. Bei großen Vermögen könnte sich das sogar auf die Familienversicherung auswirken.
Alles in allem überwiegen meiner Meinung nach die Vorteile eines Kinderdepots beim Robo-Advisor bei weitem. (Wenn man das Depot nicht selbst verwalten will).
Robo-Advisor fürs Kind oder doch lieber das Sparbuch?
Wann sind Robo-Advisor für Kinder sinnvoll und wann sollte es lieber das klassische Sparbuch, oder ein Tagesgeldkonto, sein?
Die Antwort ist aus meiner Sicht recht einfach: Willst du langfristig ein Vermögen für dein Kind aufbauen, dich aber nicht zu sehr mit ETFs und der Börse auseinandersetzen? Das Geld wird NICHT für einen bestimmten Zweck (z.B. Führerschein, Auto, Fahrrad etc.) gebraucht? Dann fällt meine Wahl auf ein Kinderdepot!
Wird das Geld zu einem festgelegten Zeitraum, oder sogar „spontan“, sprich kurzfristig, benötigt? Z.B. das Kind ist 14 und in drei Jahren muss der Führerschein bezahlt werden? Dann gehört das Geld meiner Meinung nach nicht an die Börse, auch nicht über einen Robo-Advisor für Kinder, sondern auf ein Tagesgeldkonto (zur Not auch Sparbuch). Hier geht die sichere kurzfristige Verfügbarkeit gegenüber der möglichen Rendite vor.
Vergleich Robo-Advisor für Kinder und Geldanlage in ETF
Über die allgemeinen Vor- und Nachteile eines Robo-Advisors für Kinder habe ich schon weiter oben ein paar Punkte aufgeführt. Hier möchte ich versuchen einen Vergleich zum „selber-machen ETF Depot“ herzustellen.
Rechtliches: Bei Eröffnung eines Kinderdepots spielt es keine Rolle, ob das Depot bei einem Robo-Advisor oder Direkt-Broker, bei dem du dann die ETFs, Aktien oder was auch immer direkt kaufst und verkaufst, eröffnest. Es müssen die gleichen Bedingungen (Zustimmung der Sorgeberechtigten etc.) erfüllt werden. Rechtlich gehört das Depot und somit auch die darin befindliche Investition von Tag 1 dem Kind. Eltern verwalten dies nur. Mit 18. kann das Kind darüber verfügen. Also erst mal kein Unterschied.
Aufwand: Ein Kinderdepot bei einem Broker selbst zu verwalten, ist mit etwas mehr Aufwand verbunden. Du musst erst mal entscheiden, welche ETF(s) du für dein Kind kaufen bzw. besparen willst etc. Einmal angelegt, läuft das aber auch in diesem Fall hochautomatisiert ab. Du solltest jedoch trotzdem hin und wieder prüfen, ob z.B. das gewünschte Verhältnis verschiedener ETFs zueinander noch stimmt. Außer du setzt auf einen einzigen global diversifizierten ETF. Darüber hinaus musst du Einmalanlagen (wenn z.B. die Oma mal was rüberwachsen lässt) selbst in den entsprechende ETF anlegen.
Für mich ist das alles mit Spaß verbunden und man lernt auch viel dabei. Will man das allerdings partout nicht machen, so ist wahrscheinlich das Kinderdepot vom Robo-Advisor die bessere Wahl. Dieser übernimmt die o.g. Punkte und die Eltern haben damit keinen „Stress“.
Performance: Jetzt wirds schwierig. Um nicht zu sagen, unmöglich, zu vergleichen. Es gibt einfach so viele verschiedene Anlageprodukte zum Selbermachen und auch sehr viele verschiedene Robo-Advisor-Strategien, dass ein direkter Vergleich schwer möglich ist. Eines kann ich allerdings sagen: Würde ein Mensch, genau dasselbe machen, was der Robo tut. Also die gleichen ETFs besparen etc. So hätte er eine etwas höhere Rendite, da der Robo-Advisor zusätzlich eine geringe Gebühr kostet. Ein Rechenbeispiel:
Sehr vereinfachter Vergleich selbst gemanagtes ETF Portfolio vs. Robo bzgl. Rendite. Einziger Unterschied: Die Robo Gebühr.
Wir nehmen an, dass wir über einen Anlagezeitraum von 15 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 6 % p.a. erzielen. ETF Kosten etc. haben wir hierbei schon berücksichtigt.
Beim Robo ziehen wir die jeweilige Gebühr von dieser Rendite ab.
Szenario 1: Einmalanlage 1.000 € zu Beginn [2]
Nach 15 Jahren haben wir bei durchschnittlich 6 % p.a. mit Zinseszins die nette Summe von 2.396,56 € erzielt.
Bei einem Robo, der uns 0,5 % p.a. Gebühr und damit Performance kostet, sind es noch 5,5 % p.a. im Durchschnitt und damit 2.232,48 €.
Verlangt der Robo von uns 1 % für seine Dienste, so haben wir nach 15 Jahren bei 5 % p.a. 2.078,93 € auf dem Zettel.
Szenario 2: Einmalanlage 1.000 € zu Beginn, sowie monatlicher Sparplan 25 € [3]
Nach 15 Jahren bei durchschnittlich 6 % p.a. mit Zinseszins: 9.606,29 €.
Bei einem Robo, der uns 0,5 % p.a. Gebühr kostet: 9.155,35 €.
Bei einem Robo, der uns 1 % p.a. Gebühr kostet: 8.727,82 €.
Das Ganze kann natürlich nur beispielhaft die Auswirkung der Gebühren veranschaulichen. Genau dasselbe zu tun wie der Robo-Advisor wird wahrscheinlich unmöglich sein.
Schauen wir uns zum Spaß noch die beiden Szenarien an, wenn wir anstatt ETF oder Robo-Advisor auf ein Tagesgeld setzen, das uns aktuell 2,5 % Zinsen beschert. Wir nehmen auch hier der Einfachheit halber an, dass das so über die 15 Jahre konstant bleibt. Wir hätten dann im
Szenario 1 (1000 € Einmalanlage): 1.448,30 €
Szenario 2 (1000 € Einmalanlage + 25 € Sparplan): 6.900,72 €
Fazit
Für mich stellt ein Robo-Advisor für Kinder, nach genauer Prüfung der Gebühren und Anlagestrategie, eine gute Alternative zum „selber-machen-Kinderdepot“ dar.
Der Robo-Advisor kann dir Aufgaben, wie ETF Auswahl, Risikoermittlung etc. abnehmen und „kümmert“ sich über die gesamte Laufzeit darum, dass die gewünschte Gewichtung zwischen verschiedenen Anlageklassen, wie z.B. Aktien und Anleihen, (Rebalancing) erhalten bleibt etc.
Damit hast du mit einem Robo-Advisor für dein Kind eine gute, renditestarke Lösung für einen langfristigen Anlagehorizont, mit entsprechender Flexibilität.
Es kann per Sparplan kontinuierlich bespart, und dieser auch pausiert werden.
Über Einmalzahlungen und „Zuschüssen“ von anderen (Oma, Opa, Tante etc.) kann immer wieder bespart werden.
Der Preis, den du, bzw. dein Kind, dafür bezahlst ist eine überschaubare Gebühr, die die Rendite dann eben ein bisschen schmälert.
Du möchtest, bzw. kannst dich nicht mit Geldanlage und ETFs selbst auseinandersetzen und hättest somit nur Tagesgeld/Sparbuch oder ähnliches für dein Kind im Kopf? Dann schau dir das Kinderdepot vom Robo-Advisor als alternative Lösung an!
Neben dem bereits erwähnten Robo-Advisor-Vergleichsrechner, habe ich zwei konkretere Empfehlungen für ein Kinderdepot beim Robo-Advisor parat, die wir selbst nutzen:
Quirion:
Für mich hat der Robo-Advisor Quirion folgende Vorteile:
Darüber hinaus bietet Quirion abhängig vom gewählten Paket weitere Vorteile. Schau dir dazu am besten das Angebot selbst an:
Oskar:
Für mich hat der Robo-Advisor Oskar folgende Vorteile:
Weitere Details, sowie Kostenübersicht und eine sehr anschauliche Übersicht über die Vor- und Nachteile des Kinderdepots von Oskar findest du hier:
Disclaimer
Beim Erstellen meiner Artikel greife ich auf meine Erfahrung und mein angesammeltes Wissen, sowie aktuelle Recherche zurück und gebe auch gerne einen Einblick auf mein konkretes Handeln. Ich bin allerdings kein Finanzberater, Steuerberater ö.ä. und meine Situation muss nicht mit deiner übereinstimmen – dies ist also keine Anlageberatung. Investieren in Wertpapiere ist immer mit Risiken verbunden. Du handelst immer auf deine eigene Verantwortung. Mögliche Berechnungen im Artikel wurden mit größter Sorgfalt erstellt, können jedoch Fehler erhalten. (Wenn du einen findest, melde diesen gerne bei mir!)
Ich empfehle dir auf jeden Fall, auch weitere Quellen zurate zu ziehen und alles kritisch zu hinterfragen. Betreibe eine ausführliche Recherche, um die für dich perfekte Entscheidung treffen zu können. Mehr dazu hier.
Quellen & weiterführende Links
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Robo-Advisor
Hallo Papa von Jacob, hallo Frank,
ganz toller Artikel. Informativ, nicht überladen und gut nachvollziehbar.
Bitte dennoch ein paar Fragen: Du stellst Quirion und Oskar vor – wie denkst Du über Ginmon?
Quirion wird in jüngster Zeit nicht mehr so gut bewertet vom Anleger ( schlechte Erreichbarkeit, Kontoeröffnung dauert bereits 3 Monate, Kapital wird nur mit Zeitverzögerung investiert…) was hast Du davon mitbekommen?
Im Vorraus, Danke für Dein Feedback.
BG Anken
Hallo Anken,
danke für das schöne Feedback.
Ich greife für meine Artikel hauptsächlich auf meine eigenen Erfahrungen zurück.
Über die aktuelle Dauer für eine Kontoeröffnung bei Quirion kann ich dir leider nichts sagen, da ich seit 2019 Kunde bin. Ich weiß aber aus Erfahrung, dass es manchmal zu „Stoßzeiten“ bei einem Broker auch etwas länger dauern kann.
Die Kontoeröffnung bei Bekannten hat immer so ca. 1-2 Wochen gedauert.
Auch was die Zeitverzögerung bzgl. Investition betrifft, kann ich nichts Negatives berichten. Ja, es dauert immer ein paar Tage. Aber es ist ein Robo-Advisor und kein direkter Broker, bei dem ich die Ausführung mehr oder weniger exakt timen kann.
Für mich war Quirion Online immer erreichbar. Bei Fragen habe ich mich per E-Mail direkt an Quirion gewendet und recht schnell eine Antwort bekommen.
Also in Summe kann ich die „Kritik“ nicht nachvollziehen. Muss aber auch sagen, dass ich der Meinung bin, dass ein Robo-Advisor ja dafür da ist, mir die „Arbeit“ komplett abzunehmen. D.h. ich will gar nicht steuern, wann genau investiert wird etc. Und ich brauche auch nicht ständig den Austausch mit dem Anbieter etc.
Falls eine Investition ein paar Tage länger dauert, so kann das von Nachteil sein (gestiegene Kurse, damit weniger Anteile gekauft), aber auch von Vorteil (falls die Kurse inzwischen etwas gefallen sind, dann hätte ich billiger gekauft ;-)).
Also alles in allem bin ich seit 2019 selbst zufriedener Kunde. Aktuell findet wieder das Rebalancing statt (habe ich gerade gesehen, als ich deine Fragen in meinem Account „klären“ wollte). Auch das passiert ohne mein Zutun. Automatisch und einfach.
Bei einem Kinderinvestment lege ich ja für Jahre und Jahrzehnte das Geld an. Für mich ist es da also weniger relevant, ob mein monatlicher Anlagebetrag am 01. des Monats oder erst am 05. investiert wird.
Wie gesagt, kann zum Vor- aber auch zum Nachteil sein. Über einen langen Zeithorizont hat es wahrscheinlich keine große Renditeauswirkung…
Ginmon habe ich selbst noch nicht getestet. Macht auf den ersten Blick auch einen soliden Eindruck. Die Gebühren sind etwas höher als bei Quirion (im Digitalpaket), so wie ich das sehe. Letztendlich ist die Entscheidung individuell und du musst dir das im Detail ansehen und einfach einen Weg gehen.
Ich glaube, zu lange zu warten und nichts zu tun ist schlechter, als den „zweitbesten“ Robo zu wählen ;) (Meine Meinung)
Bei weiteren Fragen gerne nochmal melden.
Grüße
Frank
PS: Danke für die Anregung bzgl. Ginmon. Vielleicht schaue ich ihn mir bei Gelegenheit mal genauer an und schreibe dazu auch ein paar Zeilen ;). Die auf der Webseite aufgezeigte Steueroptimierung könnte interessant sein. Hier lässt sich bei Kindern neben dem Sparer-Pauschbetrag auch der Grundfreibetrag nutzen. Das ist cool.
PPS: Bei Ginmon ist ein monatlicher Sparplan ab 50 € möglich, bei Quirion schon ab 25 € … Du siehst es kommt auf die individuellen Vorlieben an. Mach dir also Gedanken darüber, was für dich wichtig ist.
Vielleicht kann dir bei der Entscheidung auch mein Robo-Advisorrechner helfen:
https://lieberjakob.de/vergleichsrechner/robo-advisorrechner/