Inhalt
- 1 BAföG vs. Kinderdepot – ein echtes Dilemma?
- 2 Was ist BAföG eigentlich?
- 3 Grundlagen: Wie wird BAföG berechnet?
- 4 Kinderdepot: Warum es steuerlich so attraktiv ist
- 5 Strategien im Vergleich
- 6 Einfluss des Elterneinkommens
- 7 Zusammenfassung Vor- und Nachteile: Kinderdepot vs. BAföG
- 8 Praxis-Tipps für Eltern
- 9 Fazit: Worauf es MEINER MEINUNG nach ankommt
- 10 Nächste Schritte: Starte jetzt dein Kinderdepot 🚀
- 11 10. FAQ: BAföG und Kinderdepot
- 12 Kinderdepot Empfehlungen
- 13 Disclaimer
- 14 Quellen & weiterführende Links
Wenn du dich gerade mit der besten Geldanlage für dein Kind auseinandersetzt und hierbei auf das Kinderdepot gestoßen bist, fragst du dich vermutlich auch, ob diese Art der Vermögensbildung auch Nachteile, wie z.B. negative Auswirkungen auf einen möglichen späteren BAföG-Anspruch deines Kindes, haben könnte.
In diesem Artikel möchte ich die Zusammenhänge und mögliche Auswirkungen beleuchten. Meine persönliche Meinung und Einschätzung zu dem Thema darf natürlich auch nicht fehlen! ;-)
Am Ende des Artikels sage ich klar, wie ich das Thema handhabe. Basierend auf den Fakten, die ich dazu gesammelt habe.
Ich hoffe, dir bei deiner Entscheidungsfindung weiterhelfen zu können. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.
👉 Lasse mir gerne einen Kommentar da und berichte, wie du in deiner Situation handelst. Gerne kannst du auch weitere Fragen stellen! Jetzt aber los….
BAföG vs. Kinderdepot – ein echtes Dilemma?
Stell dir vor, du sparst seit der Geburt deines Kindes jeden Monat einen festen Betrag in ein Kinderdepot. 18 Jahre später hat dein Sohn oder deine Tochter ein schönes Polster für die Zukunft aufgebaut.
Dein Kind entscheidet sich zu studieren und stellt einen BAföG Antrag.
Doch dann kommt die Entscheidung des Amts: Abgelehnt!
Vielleicht bekommt dein Kind trotzdem noch BAföG – aber deutlich weniger, als wenn du über all die Jahre nicht so konsequent Geld in sein Kinderdepot investiert hättest.
Klingt im ersten Moment ungerecht! Aber ist es das wirklich? Was ist BAföG eigentlich? Und für wen ist es eigentlich gedacht? All das beantworten wir hier.
Zurück zur Situation: Du willst etwas fürs Kind anlegen. Mit vernünftiger Rendite, damit auch was dabei rum kommt. ;)
Du fragst dich aber: Lohnt es sich überhaupt, ins Kinderdepot zu sparen? Oder gefährde ich damit den Anspruch aufs BAföG und steht mein Kind vielleicht deshalb schlechter da?
Die kurze Antwort:
- Einkommensschwache Eltern sollten die BAföG-Vermögensgrenze im Blick behalten (aktuell Stand 2025: 15.000 €).
- Alle anderen sollten sich nicht verrückt machen und das Kinderdepot als langfristiges Investment und Lernchance nutzen.
Wie ich darauf komme? Lies weiter…
In diesem Artikel erfährst du:
- Was BAföG genau ist (und warum es so attraktiv sein kann)
- Wie das Vermögen des Kindes (sei es nun in einem Kinderdepot oder anderweitig auf den Namen des Kindes angelegt) berücksichtigt wird
- Welche Vor- und Nachteile man beim Thema „Kinderdepot vs. BAföG“ beachten sollte
- Ab welcher Sparrate sich welche Strategie lohnt
- Und warum es meiner Meinung nach wichtiger ist, Kindern den Umgang mit Geld und Investieren beizubringen, statt nur auf ein mögliches BAföG zu schielen.
Was ist BAföG eigentlich?
BAföG steht für „Bundesausbildungsförderungsgesetz“ und ist seit 1971 die zentrale staatliche Förderung für Schüler:innen und Studierende.
Das Ziel: Chancengleichheit bei der Ausbildung – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern.
Die Staatliche Förderung richtet sich also vor allem an Studierende, deren Eltern ihre Kinder nicht ausreichend finanziell unterstützen können.
Das erklärt auch schon mal, warum das Einkommen der Eltern und auch das eigene Vermögen des Kindes (z.B. im Kinderdepot) bei der Berechnung der BAföG Höhe, bzw. Entscheidung ob es überhaupt BAföG gibt, eine zehntrale Rolle spielt.
Ein paar BAföG-Fakten im Schnellüberblick (stand 2025 [1]):
Um die Entscheidung für Kindervermögen (z.B. im Kinderdepot) oder BAföG besser angehen zu können, muss man erst mal besser verstehen, was BAföG ist und was es einem potentiell bringen kann.
- Förderhöhe: Bis zu ca. 990 € im Monat (Stand 2025), abhängig von Wohnsituation, Alter, Krankenversicherung. (Ist das Kind bei den Eltern mitversichert gibt es max. 855 €) [1]
- Rückzahlung:
- Bei BAföG Förderung als Azubi, oder in der Schule -> keine Rückzahlung.
- BAföG im Studium besteht aus 50 % Darlehen (zinslos). Allerdings muss aktuell maximal 10.010 € zurückgezahlt werden. [7]
Alles darüber ist ein Geschenk vom Staat bzw. vom Steuerzahler. - Lange Rückzahlungsfristen und weitere „Rabatte“ sind möglich. [1]
- Förderzeitraum: Meist die Regelstudienzeit (z. B. 6 Semester Bachelor, 4 Semester Master).
- Attraktivität: Selbst wer z.B. 50.000 € BAföG erhalten hat, zahlt am Ende oft nur ~10.010 € zurück – der Rest wird erlassen.
BAföG ist also eine sehr gute Förderung – wenn man sie bekommt. Und genau da liegt das Problem: Nur etwa 11–12 % aller Studierenden erhalten aktuell BAföG. [2]
Der Großteil geht leer aus, meist wegen zu hohem Elterneinkommen.
Hier eine grafische Darstellung der BAföG-Quote 2010-2024:
nach Daten von Destatis (GENESIS lrbil01) & BMBF (Tabelle 2.6.11).
Lizenz: DL-DE-BY-2.0. Siehe auch [99] Quellen & weiterführende Links unten.
In der Grafik ist schön zu sehen, dass die Quote zunächst abgenommen hat und dann in den letzten Jahren relativ stabil um die 12 % lag. [2]
Das kann man auf den ersten Blick „negativ“ beurteilen.
Ich würde das allerdings als gutes Zeichen werten!
So kann es doch auch bedeuten, dass inzwischen die meisten Eltern genug verdienen, um ihre Kinder durch die Ausbildung zu bringen. Vielleicht haben sie auch über eine Geldanlage für Ihr Kind (z.B. ein Kinderdepot) dafür gesorgt, dass diese genug Geld haben und auf eigenen Beinen stehen können.
Gleichzeitig gibt es diese Förderung ja weiter, für Kinder aus Familien mit geringerem Einkommen. Hier heißt es aber dann aufpassen beim Kinderdepot vs. BAföG! Später dazu noch mehr…
Grundlagen: Wie wird BAföG berechnet?
Die Berechnung der BAföG Höhe ist relativ kompliziert. Wenn du es genau wissen willst, dann schau auf der offiziellen BAföG Seite (Siehe Quellen unten: [3] ) vorbei. Dort findest du einen BAföG Rechner, und auch viele Beispiele die verschiedene Situationen abdecken.
In Kürze und vereinfacht spielen beim BAföG bei der Prüfung auf eine Förderung zwei Dinge eine große Rolle:
a) Einkommen der Eltern
Eine einfache, harte Einkommensgrenze anzugeben ist nicht möglich.
Wie schon erwähnt, ist die Berechnung kompliziert und beinhaltet viele Faktoren, wie Freibeträge, Werbungskosten, Sozialabgaben, aber auch Dinge wie die Beiträge zur Riester-Versicherung der Eltern können eine Rolle spielen.
Freibeträge kommen z.B. zur Geltung, wenn sich mehr als ein Kind in der Ausbildung befindet. D.h. auch die Anzahl der Kinder spielt eine Rolle.
Finanztip hat für 2025 allerdings folgende grobe Berechnungen angestellt. [1]:
- Unter ~42.000 € Bruttojahreseinkommen → volles BAföG möglich
- 45.000–70.000 € → Teilförderung möglich
- Ab ~80.000–85.000 € → wahrscheinlich kein Anspruch
Diese Werte können dir eine grobe Orientierung bieten.
Wichtig: Es gibt, wie erwähnt, Freibeträge und Abzüge (z. B. 2.540 € Grundfreibetrag für Ehepaare, +770 € je weiteres Kind). Je mehr Kinder, desto höher die Schwelle, ab der BAföG entfällt. Also kann ein Antrag auf jeden Fall Sinn ergeben.
Da „Brutto-Grenzen“ stark schwanken können (Steuerklasse, Kirchensteuer, sonstige Einkünfte). Für die eigene Bruttolage am besten den offiziellen BAföG-Rechner bzw. den Rechner der Studierendenwerke nutzen – dort werden alle Freibeträge/Abzüge sauber abgebildet.
Dennoch…
👉 Viele Familien mit mittlerem bis hohem Einkommen können sich die ganze BAföG-Diskussion in Bezug aufs Kinderdepot und Kindervermögen sparen, weil wahrscheinlich ohnehin kein (wesentlicher) Anspruch bestünde.
Das findest du mit den Rechnern schon mal ganz gut für deine Situation heraus.
Schauen wir noch den zweiten Faktor an. Das Kindervermögen vs. BAföG:
b) Eigenes Vermögen des Kindes
Neben dem Einkommen zählt auch das Vermögen des Kindes. Hier gibt es eine ganz simple Grenze zum aktuellen Stand 2025.
- Freibetrag: 15.000 € (für unter 30-Jährige. Ab 30 gilt ein Freibetrag von 45.000 €) [4]
- Alles, was darüber liegt, wird auf den monatlichen BAföG-Bedarf angerechnet → weniger oder gar kein BAföG
Beispiel:
Angenommen das Kind bekäme 952 € BAföG ohne Vermögen.
Es hat aber ein Vermögen von 25.000 € → 10.000 € über der Grenze → geteilt durch 12 Monate → 833 € weniger BAföG pro Monat.
Kommen immerhin noch 119 € BAföG an. Also nicht nichts!
Und wenn das „überschüssige“ Vermögen aufgebraucht ist kann im Folgejahr, mit dem neuen Antrag, neu Entschieden werden…
Wissenswertes:
Der Freibetrag ist in der Vergangenheit angepasst worden! 2022 wurde er für unter 30 Jährige auf 15.000 € erhöht. Davor (2014-2022) lag dieser bei nur 7.500 €! [5]
Du siehst also, es ist nicht gewiss, dass dieser Freibetrag auch noch bei 15.000 € liegt, wenn dein Kind irgendwann in 10, 15, 20 Jahren (abhänging vom aktuellen Alter ;-) ) BAföG beantragen würde.
Ist dein Kind noch jung und kann den vollen Power des Zinseszins im Kinderdepot mitnehmen, so ist das wahrscheinlich ein stärkeres Argument als potentielle Freibeträge in der Zukunft….
Kinderdepot: Warum es steuerlich so attraktiv ist
Eltern lieben Kinderdepots, weil sie steuerlich für das Kind einen echten Vorteil bieten können (im Vergleich zum Elterndepot).
Das Kind, kann wie jeder andere auch, von Freibeträgen profitieren. Und diese gelten ab Geburt!
- Sparer-Pauschbetrag: 1.000 € pro Jahr
- Grundfreibetrag: 12.096 € (2025) [8]
- Sonderausgaben-Pauschale: 36 €
→ Insgesamt über 13.000 € Kapitalerträge pro Jahr steuerfrei!
Mit einer NV-Bescheinigung (Nichtveranlagungsbescheinigung) beim Finanzamt sorgt man dafür, dass die Bank gar keine Abgeltungssteuer einbehält. Ergebnis: Alle Erträge bleiben ungekürzt im Depot und wachsen durch den Zinseszinseffekt (Reinvestitionen) schneller.
Zum Vergleich: Würden die Eltern auf ihren eigenen Namen sparen, wäre nach dem Sparer-Pauschbetrag sofort die Abgeltungssteuer fällig. Das Kinderdepot kann also bares Geld sparen.
Tipp: Durch gezielte Verkäufe (Gewinne mitnehmen) und wiederanlage des Erlöses, können diese Freibeträge jährlich genutzt werden. Somit übergibt man dem Kind irgendwann mit 18 ein Depot, das auch wirklich dem angezeigten Wert entspricht und nicht bei Verkauf größere Steuerzahlungen auslöst.
Noch nicht genug Details? Wenn du noch mehr zum Thema wissen willst dann lies meinen Artikel zum Kinderdepot und Alternativen bzw. Ergänzungen durch ein Elterndepot.
Strategien im Vergleich
Nachdem wir nun wissen, was BAföG genau ist und was grob die Bedingungen sind, können wir uns eine Strategie – passend zu unserer Situation – zurechtlegen.
Wichtig: Es gibt eine Garantie, dass diese Strategie dann wirklich auf geht! Wie bereits erwähnt, hängt diese Thema an vielen Unbekannten. So kann es sein, dass:
- Die Rendite besser oder schlechter ausfällt als angenommen.
- Die Freigrenze des Kindervermögens das bei BAföG berücksichtigt wird nach oben oder auch unten korrigiert wird.
- Die Berechnung und Einbeziehung des Elterneinkommens verändert wird.
- Sich deine Lebenssituation nicht wie erwartet entwickelt – z.B. verdienst du später vielleicht mehr als angenommen, oder weniger
- etc. etc.
All diese Unbekannten sind eigentlich für sich schon ein Argument dafür, sich nicht zu sehr auf das Ziel später mal BAföG zu bekommen, zu fokussieren. Wer weiß ob es das später überhaupt noch gibt? ;)
Nichts desto trotz möchte ich ein paar Strategiene beispielhaft aufzeigen. Diese kannst du als Vorbild nutzen und deine eigenen Berechnungen durchführen. (Ich nutze dafür gerne die Rechner von zinsen-berechnen.de [6] ).
Strategie A: BAföG-Optimierung (Kindervermögen soll unter 15.000 € bleiben)
- Eltern sparen bewusst nur so viel, dass das Vermögen zum Studienbeginn knapp unter der BAföG-Vermögensgrenze liegt.
- Beispiel: 39 €/Monat über 18 Jahre bei 6 % Rendite p.a. → ~15.000 €
- es wurden nur 8.424 € eingezahlt!
- Vorteile:
- volles BAföG möglich
- Kind hat zusätzlich noch ein kleines Depot
- Nachteile:
- geringes Vermögen am Ende
- Eltern verzichten bewusst auf Rendite und Optimierung über die Steuer
Vorsicht! Bei höherer Rendite landet das Kind bei diesem Betrag doch schnell über 15.000 € – Allerdings wird nur dieser „Überschuss“ angerechnet. Also eher ein geringes Risiko mit kurzfristigen, kleineren Auswirkungen.
Trotzdem den Vermögenszuwachs bei Strategie A im Auge behalten…
Strategie B: Hohe Geldanlage im Kinderdepot (Steuervorteile nutzen)
- Eltern sparen so viel wie möglich ins Kinderdepot, nutzen alle steuerlichen Freibeträge.
- Beispiel 1: 100 €/Monat über 18 Jahre bei 6 % Rendite p.a. → ~38.200 €
- es wurden nur 21.600 € eingezahlt.
- Beispiel 2: Die Eltern investieren das komplette Kindergeld – 255 €/Monat über 18 Jahre bei 6 % Rendite p.a. → ~97.600 €
- Es wurden 55.080 € eingezahlt. Also ~42.500 € Gewinn
- Beispiel 1: 100 €/Monat über 18 Jahre bei 6 % Rendite p.a. → ~38.200 €
- Vorteile:
- hohes Vermögen fürs Studium
- steuerfrei optimierter Vermögensaufbau möglich
- unabhängig von staatlicher Förderung
- Nachteile:
- kein bzw. geringeres BAföG, wenn Grenze überschritten ist – es wird bewusst auf eine mögliche Förderung verzichtet.
Unter dem Strich verzichtet man in Szenario B potentiell auf mehrere tausend Euro staatliche Förderung. (Wenn man diese bekommen würde).
Zwar bleibt dem Studenten dafür ein BAföG-Darlehen (Schulden) erspart, doch dank der Darlehens-Teilerlassregel wäre die Schuldenlast ohnehin begrenzt gewesen.
Hier zeigt sich: Für Familien mit knappem Einkommen kann es finanziell sinnvoller sein, das Vermögen des Kindes bis zur BAföG-Grenze zu begrenzen, um die maximale Förderung erhalten zu können.
Verdienen die Eltern über den BAföG-Einkommensgrenzen, geht das Kind BAföG technisch ohnehin leer aus. In diesem Fall würde ich, so viel wie möglich frühzeitig für das Kind im Kinderdepot anlegen, denn der BAföG-Verzicht ist unvermeidbar.
Die Rendite im Junior-Depot kann hier voll zur Geltung kommen, um zum Studienstart ein schönes Finanzpolster aufzubauen. Dann sind die Eltern auch zum Zeitpunkt des Studium erst mal nicht direkt so stark belastet.
Break-Even
Betrachten wir hier noch den rechnerischen Break-Even. Sprich ab welcher Sparrate spielt es keine Rolle, ob man volles BAföG bekäme oder nicht, weil die Rendite im Kinderdepot auf das Kindervermögen immer besser wäre?
Ich berechne hierfür mit ein paar Beispielwerten die BAföG Förderung und setze das dann ins Verhältnis zu einer möglichen Sparquote.
Den Rechenweg kannst du hoffentlich nachvollziehen und dann den Wert, den der BAföG Rechner für dich ausgespuckt hat, damit ersetzen.
Meine Beispiel-Annahmen hierzu:
Annahme 1: BAföG-Strategie („nahezu Vollförderung“) angestrebt
- Sagen wir, das Kind bekäme 900 € im Monat BAföG (Aktuell max 992 € möglich)
- Diese Förderung würde es über 5 Jahre bekommen (10 Semester Bachelor + Master)
- Summe: 900 x 12 x 5 = 54.000 €
- Vorteil durch BAföG in diesem Beispiel: 44.000 € netto (abzüglich max. Rückzahlung von ~10.000 €)
- Vermögensgrenze: Vermögen des Kindes bleibt unter 15.000 €
- Die Eltern sparen weniger, der Vorteil entsteht rein durch BAföG.
Annahme 2: Kapitalanlage-Strategie („Maximale Geldanlage“)
- Wir übernehmen die Werte von Annahme 1 (sprich es wären 900 € BAföG möglich).
- Der steuerfreie Kapitalgewinn (also Endwert minus Einzahlungen) auf das Depot muss mindestens 44.000 € betragen, um den BAföG-Vorteil zu erreichen.
- Erstrebenswert wäre natürlich dies zu übertreffen um einen klaren Vorteil ggü. BAföG zu haben.
Berechnen wir hier für verschiedene Renditen (nach Kosten) die nötige Sparrate um mit unserem BAföG-Beispiel mindestens gleichauf zu sein (bei Sparplan über 18 Jahre – wir starten mit der Geburt):
Sparrate | Rendite p.a. | Depot-Endwert | Kapitalgewinn |
337 € | 5 % | 116.825,60 | 44.033,60 |
265 € | 6 % | 101.445,64 | 44.205,64 |
213 € | 7 % | 90.162,49 | 44.154,49 |
175 € | 8 % | 82.013,42 | 44.213,42 |
Du siehst, dass das gar nicht so unmöglich ist.
Wenn man es sich leisten kann, das Kindergeld quasi komplett in einen breit gestreuten ETF auf dem Kinderdepot zu investieren, so ist die wahrscheinlichkeit – historische Renditen angenommen – gar nicht so schlecht, dass man BAföG schlägt. (Natürlich gibt es keine Garantie am Kapitalmarkt).
Mit Einmalanlagen weiter optimieren: Wenn man z:b. zur Geburt ein Geldgeschenk bekommt und direkt anlegt, sagen wir mal 1.000 €, die dann direkt ins Kinderdepot wandern, so reichen zusätzlich 255 € (das Kindergeld) als monatliche Sparrate über 18 Jahre bei 6 % p.a. aus um dieses BAföG Beispiel zu schlagen.
Durch weitere Einmalanlagen – Geburtstagsgeschenke, Weihnachtsgeschenke etc. – kann man hier schließlich noch mehr raus holen.
Die Entscheidung fällt wahrscheinlich noch leichter, wenn man eine geringere BAföG Förderung annimmt. Schauen wir uns das mal an:
Annahme 3: Mittlere BAföG Förderung – z.B. 500 € BAföG / Monat
Wir kommen dann auf folgenden potentiellen Vorteil: 500 x 12 x 5 = 30.000 € – 10.000 € (Rückzahlung) = 20.000 €.
Um die 20.000 € bei einer angenommenen Rendite von 6 % p.a. im Kinderkonto über 18 Jahre zu toppen, reicht schon ein monatlicher Sparplan von 125 €. Dann hätte man nach 18 Jahren ~47.800 € mit einem Gewinn von ~20.800 €.
Die wichtigste Erkenntnis (für mich): Unabhängig von der gewählten Strategie sollten Eltern so früh wie möglich mit dem Sparen für ihr Kind beginnen.
Und zwar im Kinderdepot! :-)
Der Zinseszinseffekt über 18 Jahre (und darüber hinaus!) ist der mächtigste Verbündete beim Vermögensaufbau – egal ob mit oder ohne BAföG-Optimierung. Und es vermittelt dem Kind darüber hinaus noch eine wertvolle Lektion.
Einfluss des Elterneinkommens
Das letzte Kapitel hat es gezeigt. Die wichtigste Frage, die man sich vor jeder Strategieüberlegung stellen sollte lautet: Hätte mein Kind überhaupt Anspruch auf BAföG?
Da das Elterneinkommen, zum Zeitpunkt der Beantragung, eine so große Rolle spielt nehme ich das hier nochmal auf. Wohl wissend, dass es für jeden schwer sein wird, das sicher vorherzusagen, wenn es bis dahin evtl. noch 15 oder 20 Jahre sind!
Zusammengefasst: Grobe Einteilung ohne Anspruch auf Korrektheit (Komplexe Berechnung!): [1]
- Einkommensschwächere Familien (<45.000 €): Strategie A → BAföG sichern
- Mittlere Einkommen (45.000–70.000 €): Einzelfallrechnung, oft lohnt sich Strategie B schon
- Einkommensstarke Familien (>85.000 €): BAföG fällt wahrscheinlich weg → besser maximal sparen
👉 Tipp: Nutze den offiziellen BAföG-Rechner, um die eigene Situation zu prüfen. Nutze dann die Beispielrechnungen mit deinen Werten um für dich die „richtige“ Entscheidung treffen zu können.
Zusammenfassung Vor- und Nachteile: Kinderdepot vs. BAföG
Vorteile Kinderdepot:
- Steuerfreie Rendite (Freibeträge des Kindes nutzen) → mehr Vermögen möglich als im Elterndepot
- Unabhängigkeit von staatlicher Hilfe (BAföG)
- Flexible Nutzung (Studium, Auslandssemester, Start ins Berufsleben) – Du weißt ja heute noch nicht einmal ob dein Kind überhaupt studieren möchte
- Lernchance: Kind erlebt Investieren und lernt am Modell – „Learning by Doing“
Nachteile Kinderdepot:
- Kann BAföG-Anspruch mindern/komplett entfallen lassen
- Depot gehört rechtlich dem Kind → Eltern können nicht frei darüber verfügen (Wobei ich dies persönlich nicht als Nachteil betrachte. Es ist ja schließlich das Geld des Kindes und für das Kind gedacht!).
Vorteile BAföG:
- Teilweise „geschenktes Geld“ (Teilerlass, Rückzahlung gedeckelt)
- Unterstützt besonders Familien mit geringem Einkommen
Nachteile BAföG:
- Nur 11–12 % aller Studierenden bekommen es (Siehe aktuelle Statistik) [2]
- Viel Bürokratie (Anträge, Nachweise, Fristen)
- Mögliches Schuldengefühl beim Kind (trotz Deckelung)
Praxis-Tipps für Eltern
- Checke zuerst das Eltern-Einkommen → Wenn ohnehin zu hoch: Beim Thema Kinderdepot keine allzu großen Sorgen ums BAföG machen.
- Mehrere Kinder berücksichtigen → Höhere Freibeträge möglich. [1]
- Flexibel bleiben → Vermögen vor Antrag teilweise nutzen (Laptop, Führerschein, Sprachreise) und so unter die Vermögensgrenze bringen.
- Elterndepot als Alternative → kein Einfluss auf BAföG, aber steuerlich schlechter. Evtl. ist auch eine Mischlösung interessant, wobei nur ein Teil auf den Namen des Kindes angelegt wird und die Eltern z.B. im Gemeinschaftsdepot parallel sparen.
- Sparquote realistisch halten → Lieber konsequent kleine Beträge und langfristig durchhalten, als unregelmäßig mehr. Dies fördert auch den Lerneffekt (Modellernen) des Kindes.
Dabei die o.g. Szenarien betrachten und abwägen, welche Beträge für einen selbst Sinn ergeben.
Fazit: Worauf es MEINER MEINUNG nach ankommt
Ich hoffe, der Artikel konnte dir bei der Entscheidung ob du für dein Kind im Kinderdepot Geld anlegen willst oder nicht folgendes vermitteln:
Mach dir nicht zu viele Sorgen um das BAföG.
- Wenn du wenig verdienst: Ja, behalte die 15.000 €-Grenze im Auge.
- Wenn du mittleres oder hohes Einkommen hast: Konzentriere dich lieber auf das Kinderdepot bzw. mach dir die Mühe und berechene über den Rechner die mögliche BAföG Förderung um für deine Situation entscheiden zu können.
Denn:
- BAföG ist toll, aber nur eine Minderheit kann davon profitieren.
- Ein Kinderdepot bietet steuerfreie Renditen, mehr Flexibilität und eine unschätzbare Lernchance für dein Kind.
- Am Ende ist es wichtiger, deinem Kind zu zeigen, wie man langfristig spart und investiert, statt auf eine staatliche Förderung zu hoffen, die sich bis dahin evtl. in ihren Konditionen schon komplett verändert haben kann.
👉 MEINER MEINUNG nach sollten Eltern – sobald sie es sich leisten können – lieber auf das Kinderdepot setzen. Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Du baust Vermögen auf und bringst deinem Kind den Umgang mit Geld und Investieren bei.
Generell gilt für mich:
Ein mögliches BAföG liegt bei meinem Kind (aktuell) noch mindestens ca. 15 Jahre in der Zukunft! Ich ich hab keine Ahnung, ob:
- mein Kind überhaupt mal studieren will.
- die BAföG Vermögensfreibeträge bis dahin angepasst werden.
- das Vermögen meines Kindes dann überhaupt zum Antragszeitpunkt einen dann geltenden Freibetrag überschreitet. (Keiner weiß, ob und wann es an der Börse einen Rücksetzer oder Crash gibt.)
- mein (bzw. unser) Einkommen dann so hoch ausfällt, dass sowieso kein BAföG mehr möglich ist.
- es überhaupt noch BAföG gibt.
Was ich aber jetzt schon weiß – und nur darauf kann ich meine Entscheidungen stützen – ist:
- Dass ein ETF Sparplan (breite Diversifikation) im Kinderdepot mit hoher Wahrscheinlichkeit eine langfristig gute Performance erzielen wird.
- Dass die Rendite meines Kindes, dank aktuell gültigen Freibeträgen, nicht steuerlich belastet wird.
- Dass ich mir aktuell einen Sparplan leisten kann.
- Dass ich meinem Kind das Investieren näher bringen kann – mit echtem Geld.
- Dass mein Kind mit 18 das Geld für seine Zwecke nutzen kann, ob es studieren will oder nicht.
- Dass ich motiviert bin, ihm den Sinnvollen Umgang mit Geld beizubringen, damit es die Kohle dann nicht mit 18 komplett verprasst ;-)
Das alles reicht – für mich – aus um mich für das Kinderdepot zu entscheiden…
Nächste Schritte: Starte jetzt dein Kinderdepot 🚀
Am Ende des Tages gilt für mich: Nicht das BAföG entscheidet über die Zukunft deines Kindes, sondern wie früh du mit dem Sparen beginnst.
Ein gut gefülltes Kinderdepot wächst über 18 Jahre zu einer echten Starthilfe fürs Leben – ganz egal, ob beim Studium, Auslandsaufenthalt oder für den ersten Job.
👉 Meine klare Empfehlung:
- Wenn du wenig Einkommen hast → behalte die 15.000 €-Grenze im Blick, damit dein Kind beim BAföG nichts verliert.
- Wenn du höheres Einkommen hast und dir mehr Sparrate leisten kannst → nutze die Steuervorteile des Kinderdepots voll aus und lass dein Geld langfristig arbeiten.
Aber immer wichtig: Folge nicht blind irgendwelchen Empfehlungen, sondern überlege selbst, was zu deiner Situation am besten passt. Dieser Artikel kann eine Hilfe sein.
Du bist am Kinderdepot interessiert?
Dann schau dir an, was ich nutze und damit auch empfehlen kann. Siehe dazu auch direkt meine Favouriten unter der FAQ dieses Artikels.
Mach den ersten Schritt noch heute. Jeder Monat zählt – und dein Kind wird dir später danken, dass du rechtzeitig an die Zukunft gedacht hast.
Du weißt nicht, wie du den für dich richtigen ETF auswählen kannst? Dann schau dir dazu meinen Artikel ETF-Sparplan für Kinder: Der große Eltern-Guide 2025 an.
Falls es dir zu stressig ist, selbst einen ETF auszuwählen ist vielleicht ein Robo-Advisor eine gute Alternative! In meinem Artikel Kinderdepot vom Robo-Advisor. Eine gute Alternative? [Ratgeber] erfährst du dazu mehr!
10. FAQ: BAföG und Kinderdepot
Für Studierende unter 30 gilt ein Freibetrag von 15.000 €. Was darüber liegt, wird auf den monatlichen Bedarf angerechnet und kann BAföG deutlich kürzen oder ganz eliminieren. Ab 30 Jahren gilt ein höherer Freibetrag (45.000 €). Stand 2025
Der Betrag, der die Vermögensgrenze überschreitet, wird angerechnet und der Überschuss muss zuerst für den Lebensunterhalt eingesetzt werden. Erst danach gibt es ggf. BAföG.
Ja, es ist sogar einer der wichtigsten Faktoren. Bei hohem Einkommen gibt es kein oder kaum BAföG – egal, wie hoch das Kindervermögen ist.
Nein. Beides wird getrennt geprüft – und beides kann den Anspruch allein senken oder komplett ausschließen.
Liegt das Kindervermögen knapp über der BAföG-Grenze, kann es helfen, studienbezogene Ausgaben (z. B. Laptop, Vorbereitungskurse, notwendige Anschaffungen) vor Antragstellung zu tätigen – dann wird weniger Vermögen angerechnet. Prüfe parallel die Eltern-Einkommenssituation mit dem BAföG-Rechner. (Achtung: Regeln & Nachweise beachten.)
Oft ja. Mit Sparer-Pauschbetrag (1.000 €) + Grundfreibetrag (12.096 € in 2025) + 36 € Pauschale sind bis zu 13.132 € Kapitalerträge pro Jahr steuerfrei – per NV-Bescheinigung zieht die Bank keine Abgeltungsteuer ab. Das beschleunigt den Zinseszinseffekt.
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Disclaimer
Beim Erstellen meiner Artikel greife ich auf meine Erfahrung und mein angesammeltes Wissen, sowie aktuelle Recherche zurück und gebe auch gerne einen Einblick auf mein konkretes Handeln. Ich bin allerdings kein Finanzberater, Steuerberater ö.ä. und meine Situation muss nicht mit deiner übereinstimmen – dies ist also keine Anlageberatung. Investieren in Wertpapiere ist immer mit Risiken verbunden. Du handelst immer auf deine eigene Verantwortung. Mögliche Berechnungen im Artikel wurden mit größter Sorgfalt erstellt, können jedoch Fehler erhalten. (Wenn du einen findest, melde diesen gerne bei mir!)
Ich empfehle dir auf jeden Fall, auch weitere Quellen zurate zu ziehen und alles kritisch zu hinterfragen. Betreibe eine ausführliche Recherche, um die für dich perfekte Entscheidung treffen zu können. Mehr dazu hier.
Quellen & weiterführende Links
[1] https://www.finanztip.de/bafoeg/
[2] https://hochschuldaten.che.de/deutschland/studienfinanzierung/
[3] https://www.xn--bafg-7qa.de/bafoeg/de/home/home_node.html
[5] https://www.studierendenwerke.de/themen/studienfinanzierung/bafoeg/geschichte-und-statistik
[6] https://www.zinsen-berechnen.de/fondsrechner.php
[7] https://www.bafoeg-rechner.de/bafoeg-rueckzahlung/
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Grundfreibetrag_(Deutschland)
[9] BAföG Rechner: https://www.bafoeg-digital.de/
[99] Datenquelle für Grafik BAföG Quote: